COM&COM
Das Künstlerkollektiv Com&Com wurde 1997 von Marcus Gossolt (*1969) und Johannes M. Hedinger (*1971) gegründeten. Sie leben aktuell in Zürich und St.Gallen und arbeiten in situ. Je nach Projekt werden die beiden Kernmitglieder mit bis zu hundert Mitarbeiter*innen verstärkt.
Neben crossmedialen, partizipatorischen und kollaborativen Langzeitprojekten, produzieren Com&Com auch Einzelwerke in klassischen Medien wie Zeichnung, Malerei, Skulptur, Foto, Video und Performance. Ihr Frühwerk kann der Konzept- und Medienkunst zugeschrieben werden und erlebte einen ersten Höhepunkt mit der Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich („C-Files: Tell Saga“, 2000), gefolgt von Harald Szeemanns Einladung an die Biennale Venedig 2001.
Es folgten Projekte, die vermehrt den öffentlichen und medialen Raum bespielten: der Denkmalstreit um „Mocmoc“ (seit 2003), der es bis zur Volkabstimmung schaffte und das menschliche Ready-Made Dada („Gugusdada“, seit 2004) zur Wiedereröffnung des Cabaret Voltaire. Durch das multimediale Roadmovie „The Big One“ (2005), das „Postironisches Manifest“ (2008) und die erste Retrospektive („La realité dépasse la fiction“, 2010) erfuhr die Arbeit von Com&Com eine programmatische Neuorientierung: Weg von Ironie, Provokation und Strategie, hin zum Direkten und Wahrhaftigen, sowie Kollaborativen, Prozessualen und Offenen. Neben vermehrt analogen Serien (Zeichnung, Malerei, Skulptur) starteten mehrere, teils bis heute andauernde Langzeitprojekte. Darunter die Skulpturenserie „Baum“ (seit 2010), die wandernde Land Art-Installation „Bergkanzel“ (seit 2016) und das internationale Reise- und Austauschprojekt um den Appenzeller Baumstamm „Bloch“ (seit 2011), das bis dato über 600 Kollaborateure in zwölf Ländern auf fünf Kontinenten verbindet.
Seit einigen Jahren schliesst sich Com&Com vermehrt auch zu transdisziplinären Projekten mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung zusammen (Soziologie, Politologie, Geschichte u.a.), wie etwa bei den Umfrageprojekten „Point de Suisse“ (2014/15) und „NEXPLORER“ (seit 2019), dem Pilotprojekt der nächsten Landesausstellung (2028).
Teilnahme an neun Biennale (u.a. Biennale Venedig, Shanghai, Moskau, Singapur, Sharjah, Ural), Einzelausstellungen im Kunsthaus Zürich, KW Berlin und Knockdown Center New York; Gruppenausstellungen im Center Pompidou Metz, ZKM Karlsruhe, 21st Century Minsheng Art Museum Shanghai, Pratt Manhattan Gallery New York, Kassler Kunstverein, Kunstmuseum Bern, Migros Museum Zürich u.a.
2022 feiert Com&Com sein 25. Jubiläum.